Alles nicht so schlimm

Heute nachmittag rief Herr Billa an, der meine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter gehört hatte. Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass das Fenster nicht passt, sagte er, er käme gleich vorbei, was er auch tat. (Ist das nicht unglaublich? Ein Handwerker, der am Sonntag nachmittag mal eben zu einem Kunden fährt, weil dieser ein Problem hat?) Er hat sich den Fensterausschnitt und den Rahmen angeschaut und sagte dann, dass das schon so richtig ist, wenn man die Wand verkleiden will, damit das Fenster dann mit der Wand abschließt – was ja gar nicht mal dumm ist. Und wir wollen die Wand ja tatsächlich mit Platten verkleiden. Das einzige, was zum Fenstereinbau nun fehlt, sind Holzleisten, die um das Fenster herum montiert werden. Da wir diese aber nicht haben, hat er erst gesagt, dass wir sie uns bei dem Tischler besorgen sollen, der uns die neuen Fenster angefertigt und eingebaut hat. Dann hat er angeboten, den Fensterrahmen mitzunehmen und die Leisten morgen früh zu besorgen. Wenn das mal nicht nett ist. Also haben wir vielleicht morgen einen passenden Fensterrahmen.

Leo hat die Elektroverkabelung für den ersten Stock fertig, der Kabelkanal ist mit neuen Kabeln befüllt und die alten Kabel sind abgeklemmt.

Die Haustür ist fertig vorgestrichen und das zweite Küchenfenster ist abgeklebt und kann morgen vorgestrichen werden.

Die Drehgrill-Funktion unseres Herdes wird gerade mit einem Hähnchen getestet. Es dreht sich langsam vor sich hin, wird brauner und brauner und riecht äußerst appetitanregend. Mmmmhh.

Wenn Blödheit weh täte

… würden wir momentan wohl die ganze Zeit schreiend durch die Gegend rennen. Heute nachmittag wollten wir das neue Fenster einsetzen. Leider war die dafür angefertigte Öffnung zu klein. Man könnte auch sagen, das Fenster ist zu groß. JEDENDFALLS PASST ES NICHT :bang: Warum, warum, warum haben wir das Fenster bloß nicht noch mal ausgemessen, bevor die Kerle angefangen haben, das Loch zu stemmen? Es steht zwar 140 x 75 drauf, nur ist das leider nicht das Außenmaß. Wir haben uns ja sowas von geärgert. Mittlerweile haben wir uns wieder ein wenig beruhigt. Ich habe Herrn Billa auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass er sich am Montag mal melden soll – mal schauen, wie aufwändig es ist, das Loch zu vergrößern.

Wir haben uns dann mit anderen Sachen beschäftigt. Leo hat für die Elektrokabel im ersten Stock Kabelkanäle verlegt. Und nein, die hübsche Tapete auf dem Foto haben wir nicht angebracht, sondern das ist noch die alte. Die sitzt allerdings so bombenfest, dass ich sie nicht entfernt habe, sondern wir werden sie einfach übertapezieren.
Ich habe währenddessen die Haustür abgeschliffen und abgeklebt und werde morgen anfangen, sie zu streichen.

Die Heizkörper sehen so frisch weiß gestrichen sehr gut aus. Sie hängen allerdings noch nicht alle wieder an ihren Haltern. Der Installateur hatte uns leider am Donnerstag versetzt, so dass wir zwei Tage lang ohne heißes Wasser waren. (Kalt zu duschen ist übrigens sehr, sehr erfrischend.) Gestern war er dann aber da, hat die Heizungsrohre neu verlegt, wo es notwendig war, und hat auch den Heißwasserkreislauf wieder aktiviert.

Heute morgen sind wir ganz früh aufgestanden, um Tobi nach Bordeaux zum Zug, der um 8 Uhr 27 fuhr, zu bringen und haben die Gelegenheit genutzt, gleich noch zum Brico Depot zu fahren.
Noch ein paar Fotos von gestern:

Tobi war fleißig mit der Motorsense und hat den restlichen Urwald beseitigt.

Leo hat mit der Motorhacke gekämpft, allerdings nicht sehr erfolgreich, da das Gras dort, wo gehackt werden sollte, noch zu hoch war. Er hatte vorher den geplanten Gemüsegarten abgesteckt und wollte die Stellen für die mitgebrachten Obststräucher vorbereiten. Im Endeffekt hat er es dann im Schweiße seines Angesichts mit einer normalen Hacke und einer Schaufel gemacht.

So sieht das jetzt aus. Rote, schwarze und weiße Johannisbeeren und Himbeeren.

Außerdem haben die beiden von einer der Birken im Garten ein paar Äste abgesägt, die auf die Straße hingen, ehe sie zum Verkehrshindernis wurden.

Ich habe die Salontür und -fenster weitergestrichen. Die Farbe deckt leider sehr schlecht, so dass ich drei- bis viermal drüberstreichen muss. Jetzt sind sie aber fertig. Nur das Klebeband muss noch von den Scheiben runter. Wie auf dem Foto zu sehen ist, steht auch noch das Geländer auf der Erde statt oben auf dem Balkon. Ich bin gespannt, wann das wieder angebracht wird – eigentlich sollte das ja im September passieren. Aber man gewöhnt sich an fast alles, auch an Balkongeländer im Garten.

Gestern vormittag waren wir kurz am Meer, erst in Montalivet, dann in Soulac. Es war wunderbar warm und sonnig. Es ist sowieso total sommerlich, wir sitzen abends immer draußen unter klarem Sternenhimmel.
Bevor wir am Meer waren, gab es noch eine Episode aus der Serie «Wenn Blödheit weh täte». Der Nachbar hatte uns erzählt, dass er sein Geflügel in Lesparre gekauft hat, dort ist am ersten Freitag im Monat immer ein Geflügel- und Kleintiermarkt. Da gestern der erste Freitag im Monat war, wollten wir uns das mal anschauen, sind deshalb recht früh aufgestanden und dorthin gefahren. Als wir dort ankamen, war allerdings außer uns niemand auf dem Marktplatz vor der Kirche. Das war aber auch nicht weiter verwunderlich, denn ein Freitag, der 8. Oktober, kann schwerlich der erste Freitag des Monats sein. Eher der zweite. Also versuchen wir das demnächst nochmal. Der Hühnerstall steht ja sowieso noch nicht :m-roll:

À propos Nachbar: nachdem sein Geflügel ja einmal von einem Fuchs, dann von Hunden niedergemetzelt worden war, hat er jetzt sein Geflügelgehege zu einer Festung ausgebaut, untenrum komplett mit Steinen verschlossen, an allen Seiten und oben ist Zaun, und außerdem hat er das Ganze noch mit einem Elektrozaun mit 220 Volt gesichert. Fehlt nur noch eine Selbstschussanlage. Aber ich würde es genauso machen, denn es ist ja wirklich sehr traurig und auch ärgerlich, wenn die armen Hühner so kurz nach ihrem Einzug schon ihr Leben lassen müssen.

Es geht voran

Achtung, ganz viele Fotos.

Gestern haben wir hauptsächlich Vorbereitungen für heute erledigt, denn für heute hatte sich Jean-Marie angesagt, um die Heizkörper wieder zu montieren und die Heizung wieder in Betrieb zu setzen. In der Küche muss der Heizkörper weiter nach links versetzt werden, da in die rechte Küchenecke unsere Eckbank kommen wird, die nicht halb vor der Heizung stehen soll. Deshalb hat Leo dort, wo die Heizung dann sein wird, angefangen, die Fliesen abzuklopfen. Es war gar nicht nötig, den Bohrhammer dafür zu benutzen, da sie sich ganz einfach mit Hammer und Meißel entfernen ließen.

Ich habe es dann auch mal probiert, und das machte richtig Spaß. Am liebsten hätte ich gleich die ganze Küche entkachelt. Die Fliesen sind zum Teil ganz geblieben, und alle unbeschädigten habe ich aussortiert und in der Garage deponiert – ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, warum, denn sie sind recht potthässlich, aber es kam mir einfach zu schade vor, die intakten Fliesen einfach wegzuwerfen.

Wir haben festgestellt, dass das Bäumchen rechts hinter der Hecke ein Walnuss-Lieferant ist, deshalb haben wir eine Arbeitspause zur Walnussernte genutzt.

Es wurde ein ganzer Eimer voll Walnüssen. Hier liegen sie zum Trocknen aus. Sie schmecken total lecker, kein Vergleich zu gekauften Walnüssen.

Als ich vom Walnussbaum zum Haus zurückging, nervten mich wieder mal all die braunen Blätter, die auf der Hecke lagen – die Überreste vom Stutzen der Hecke im Sommer. Deshalb habe ich sie größtenteils entfernt, was drei Schubkarren voll Laub ergeben hat. Es war sehr schön, da draußen etwas zu tun, und ich hätte noch stundenlang weitermachen können.

Hinter den Heizkörpern wollen wir Reflektionsfolie anbringen, die wir zurechtgeschnitten und mit Styroporkleber angebracht haben. Auch das hat wieder mal länger als geplant gedauert, da es eine ziemliche Fummelarbeit war, alles genau auszumessen und die Ritzen für die Heizkörperhalter einzuschneiden.

Nachdem die Folien an die Wand gepappt waren, mussten sie mit einer Rolle angedrückt werden.

Bei unserem Rundgang haben wir auch das Apfelbäumchen inspiziert, das Silke im Sommer mitgebracht hatte. Es lebt glücklicherweise noch – und nicht nur das, es blüht sogar! Wer jetzt vermutet, dass hier ein Atomkraftwerk in der Nähe ist, vermutet dies völlig zu Recht. (Wobei in Frankreich überall irgendwo ein AKW in der Nähe ist.)

Der heutige Tag fing mit einem sehr schönen Sonnenaufgang an.

Unser Garten in der morgendlichen Herbstsonne.

Der angebrochene Ast wurde abgesägt. Der Trompetenbaum sieht trotzdem noch gut aus.
Dann kam Jean-Marie und hat mit der Heizungs-Aktion angefangen. Davon gibt es diesmal keine Fotos.

Kurz darauf rief M. Billa an und fragte, ob er bzw. seine Leute heute schon mit unserem neuen Schlafzimmerfenster anfangen könnten. Eigentlich sollte das erst morgen geschehen, aber je früher, desto besser. Kurz nach drei kam er mit ein paar Leuten an, und dann entstand in affenartiger Geschwindigkeit ein Fensterloch. Zuerst wurde mit einer großen Kreissäge (so sah sie zumindest aus) der Putz entlang der Markierungen, die sie vorher angebracht hatten, eingesägt, was ganz fürchterlich gestaubt hat.

Dann wurde der Putz entfernt.

Und plötzlich leuchtete ein Lichtschein durch die Mauer nach innen :smile:

Das Loch wurde größer und größer.

Manchmal sah es etwas gruselig aus, wenn plötzlich eine Hand wie aus dem Nichts kam, nach Steinen grapschte und sie nach draußen zog.

Nach nicht sehr langer Zeit hatte das Loch die richtige Größe für das Fenster.

Ein erster Blick von innen durch die noch nicht ganz fertige Fensteröffnung auf den Garten. Morgen werden sie ihr Werk vollenden.

Und ich habe heute übrigens nicht nur den ganzen Tag Fotos gemacht, sondern auch die Tür und die zwei Fenster des Salons abgeklebt, das Holz von außen geschliffen und mit Vorstreichfarbe gestrichen, so dass ich morgen die erste Schicht Bleu Provence streichen kann. Jean-Marie ist heute auch nicht fertig geworden und macht morgen weiter. Was unter anderem bedeutet, dass wir kein heißes Wasser haben. Also wird morgen früh kalt geduscht :bibber:

Tag 2

Gestern abend war es noch sehr schön, so dass wir bei angenehmen Temperaturen draußen sitzen konnten. Das sollte sich heute ändern.

Morgens sind wir nach Bordeaux gefahren und haben dort im Brico Depot jede Menge OSB-Platten, Laminat für den ersten Stock und diverses Kleinzeug gekauft. Während wir dort waren, fing es mordsmäßig an zu regnen. Anschließend waren wir noch im Leroy Merlin, um das bestellte Fenster abzuholen und haben dann gleich noch Farb-Nachschub für die Fensterrahmen mitgenommen. Und ebenfalls diverse Kleinigkeiten.

Als wir wieder zuhause waren, stellte Leo fest, dass es oben in unserem zukünftigen Wohnzimmer durch die Decke tropfte. Toll. Also ist wohl mal wieder irgendein Dachziegel kaputt. Unter die tropfende Stelle haben wir erst mal einen Auffangbehälter gestellt – wär ja auch ganz ungewohnt ohne irgendwas, das tropft :mad:. Leo ist dann noch durch das enge Loch im Flur im ersten Stock auf den Dachboden geklettert, dann über die Dämmmatten gerobbt und hat dort ebenfalls eine große Schüssel unter dem undichten Ziegel platziert. (So richtig zu erkennen ist er auf dem Foto hier nicht.)

Das ist das winzige Zugangsloch zum Dachboden. Ich habe mich noch nicht dort hinauf getraut.

Gestern hatten wir schon festgestellt, dass der Kühlschrank, der im Sommer schon gemuckt hatte und den Jens dann wieder zum Laufen gebracht hatte, jetzt nicht mehr funktioniert. Also das Licht geht zwar noch an, aber er kühlt nicht mehr. Der schöne große Kühlschrank :m-sad: Aber glücklicherweise haben wir ja noch einen Uralt-Kühlschrank hier, den wir jetzt gegen den großen ausgetauscht haben. Und der uns nun eindeutig als «Les Boches» identifiziert.

Ich bin schon gespannt, welche Katastrophen uns morgen erwarten.
Was übrigens wirklich toll ist, ist dass es hier merklich später dunkel wird. Momentan ist es um acht Uhr abends noch fast hell – dafür wird es morgens natürlich auch entsprechend später hell, aber das ist ok.

Gut angekommen

Ich bin ziemlich kaputt und müde, daher nur eine kurze Meldung: Wir sind gut in Cissac angekommen, nachdem wir es dieses Mal geschafft haben, recht früh loszufahren, nämlich um kurz nach halb fünf morgens (für’s Protokoll: genau 13 Stunden Fahrt haben wir gebraucht).

Das Auto und der Anhänger waren, wie üblich, randvoll gepackt, wozu ich dieses Mal nichts beitragen musste, da Tobi, der auch mitgefahren ist, beim Packen geholfen hat. Wie auf dem Foto zu sehen ist, haben wir ein paar Obststräucher mitgenommen, die Leo im Sonderangebot ergattert hat und die wir nun hier einpflanzen werden.

Leider ist von dem schönen großen Trompetenbaum ein dicker Ast halb abgebrochen (was zugegebenermaßen auf dem Foto nicht richtig zu sehen ist), so dass wir ihn wohl komplett absägen müssen.

Den ganzen Nachmittag während des Packens flogen unter lautem Gezwitschere riesige Schwärme von Staren über dem Parkplatz und unserem und den Nachbargärten herum, was sehr an Hitchcock erinnerte.

À plus…